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Die Proteinpiraten

Deutschland 2004 30 Min. DVD / VHS deutsch / englisch
Von traditionellen Fischern, die nichts mehr fangen und globalen Fängern, die alles abfischen.
Augustino ist Fischer an der Südküste Indiens. Schon als zwölfjähriger ist er hinaus auf`s Meer gefahren. Augustinos Leben gehört dem Meer, er ist stolz darauf ein freier und unabhängiger Fischer zu sein. Ein guter Fang heißt, ein leckeres Fischcurry für seine vier Kindern und ein Glas Whiskey für den Papa. Aber das kommt immer seltener vor. Denn die internationale Fangflotte fischt alles weg. Nicht einmal an das Verbot während des Monsuns zu fischen hält die Fabrikschiffe auf. Die Fischbestände können so nicht mehr nachwachsen.
Die indischen Fischer sind wütend auf die Regierung, denn, so sagt Tom Kotcherry von der Fischergewerkschaft, die internationale Fangflotte fischt in indischen Gewässern und wird noch darin unterstützt, die traditionellen Fischer zu vertreiben. Das nützt auch der Volkswirtschaft nichts, denn die große Nachfrage kommt aus Europa und die Subventionen der Regierung dienen in erster Linie dazu, die Europäer mit Eiweiß zu versorgen.
Augustino und seine Kollegen sind mittendrin in dem Kampf um die letzten Fischbestände dieser Erde. Die großen Fische werden exportiert, der Beifang wird auf Garnelen Farmen verfüttert. Den Indern, die schon aus religiösen Gründen wenig Fleisch essen und auf Fischprotein angewiesen sind, wird ein wichtiger Nahrungsbestandteil gestohlen. Der hohe Einsatz von Antibiotika in den Garnelenzuchtbecken sorgt dafür, dass ganze Ladungen des wertvollen Eiweißes vernichtet werden. Besonders betroffen ist das Lieblingskind des indischen Wirtschaftsministeriums, der Großexporteur Theva & Co. Trotz Skandal machen sie weiter. Schließlich geht es um harte Devisen, aber so, meint Augustino, die internationalen Eiweißpiraten schaden nicht nur den Indern, sondern auch uns Europäern. Denn nur die traditionellen Fischer mit ihrer engen Verbindung zum Ozean, können in Zukunft für den Erhalt der Fischbestände sorgen.