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Mama Coulibaly

Die Erfolgsgeschichte von Mikrokrediten

30 min. 2005 DVD / VHS deutsch
Die 40 jährige Mama Coulibaly ist Marktfrau in Djenne, Mali. Sie gehört zum Bambara Clan der Coulibalys - jenes Volk, dass das letzte Königsreich Westafrikas beherrschte. Von der glanzvollen Geschichte zeugt noch die weltgrößte Lehmmoschee im Herzen Djennes. Ein kleineres Exemplar steht auch in Mama Coulibalys Dorf Yebe. Doch der Glanz von einst ist längst verblasst. Heute ist Yebe ein armer Marktflecken in der trocknen Sahelzone, ohne fließendes Wasser und Strom.

Mama Coulibaly lebt im Zentrum von Yebe. Die Mutter von sieben Kindern hat es zu etwas gebracht. Als einzige im Dorf besitzt sie einen Fernseher nebst dazugehörigem Generator und in ihrem kleinen Laden verkauft sie Lebensmittel und Gewürze.Ihr Getreidehandel blüht, die Hirse aus Yebe verkauft sie sogar in die Hauptstadt. Mamas Erfolgsrezept: sie bekam zweimal einen kleinen Kredit von der Dorfsparkasse. Vor acht Jahren kamen Mitarbeiter der deutschen Entwicklungszusammenarbeit nach Yebe und halfen u.a. Mama Coulibaly ihr Leben umzukrempeln. Sie bauten die Dorfsparkasse und unterstützten die Leute beim Aufbau der selbstverwalteten Kassen nach schwäbischem Prinzip.

In Yebe leben hauptsächlich Frauen, Kinder und alte Männer. Die Jungen haben sich auf die Suche nach Arbeit begeben, viele von ihnen arbeiten illegal in Europa. So zum Beispiel auch die Söhne des Dorfältesten Jakobu, die sind seit sechs Jahren weg. Jakobu ist froh über das Geld das sie ihm schicken, aber er vermisst sie. Wie sollen wir weiterkommen, wenn die jungen Männer hier fehlen, fragt er sich. Anders bei Mama Coulibaly, als einzige im Dorf schickt sie ihre dreizehnjährige Tochter zur Schule und finanziert die Ausbildung ihres ältesten Sohnes - dank ihres klugen Umgangs mit den zwei Mikrokrediten, die sie erhielt. Im Nachbardorf, das sich nicht an dem Versuch mit den Mikrokrediten beteiligte, hat das Schicksal härter zugeschlagen. Erfolgsgeschichten wie die von Mama Coulibaly gibt es hier keine. Und von den jungen Männern, die sich auf den Weg nach Europa gemacht haben, gibt es auch nur spärliche Nachrichten. Einer kam aus Libyen zurück und berichtet von dem mörderischen Weg durch die Sahara und über den Atlantik. Obwohl längst bekannt ist, wie gering die Chance ist, wirklich nach Europa zu kommen, treffen wir hunderte junger Malier, die sich in der nordmalischen Stadt Gao in die Hände von skrupellosen Menschenhändlern begeben. Junge Bauernsöhne, die in ihren Dörfern keine Chance haben. Mangels Hilfe bei einer Existenzgründung.